Große Schweizer Sennenhunde

"vom Rumbecker Siepen"                                                                                                                                                          

Magendrehung

Eine Magendrehung ist der Albtraum eines jeden Hundebesitzers.

Treffen kann es grundsätzlich jeden Hund, aber vor allem  große Hunde mit tiefer Brust - wie auch der Große Schweizer Sennenhund - scheinen besonders anfällig für dieses Problem.

Der Magen des Hundes ist im Körper an langen Bändern aufgehängt. Bei einer Magendrehung hat er sich einmal um die eigene Achse gedreht, wobei abgehende und ankommende Blutgefäße sowie Magenein- und ausgang (also Speiseröhre und Darm) abgeschnürt und unterbrochen werden. Bildlich kann man dies in etwa mit den Enden eines Bonbonpapiers vergleichen.

Vor allem das Abschnüren der mit betroffenen Blutbahnen ist gefährlich für den Kreislauf des Hundes, er wird schwach, jammert, es kommt schnell zu Atemnot und Kreislaufschwäche.

Zusätzlich bilden Bakterien im Magen Gase, die dann durch die verschlossenen Magenöffnungen nicht mehr entweichen können. Folge: Der Magen wird wie ein Luftballon gedehnt, er schmerzt, der Hundebauch wird hart und schwillt an. Eine Gasansammlung im Magen erkennt man am typischen Trommelgeräusch, wenn man an die Bauchwand klopft.

Hunde, die eine Magendrehung haben, zeigen außerdem Symptome wie Unruhe, Speicheln, blasse Schleimhäute und starkes Hecheln. Die Versuche, sich zu erbrechen, bleiben meist ohne Erfolg, auch Wasser kann nicht mehr aufgenommen werden.

Eine Magendrehung ist immer ein absoluter Notfall, ohne sofortige Operation führt sie innerhalb weniger Stunden zum Tod. Doch auch nach einer erfolgreichen Operation ist leider noch nicht gewährleistet, dass der Hund überlebt. Teilweise sterben selbst operierte Tiere in den ersten zwei Tagen nach der Operation an einer Blutvergiftung oder an Herzversagen. Das Überleben nach einer Operation hängt auch davon ab, wie schnell die Magendrehung erkannt und operiert wird.

Beobachtet ein Besitzer Symptome einer Magendrehung, sollte also SOFORT ein Tierarzt aufgesucht werden! Bei einer Magendrehung geht es oft um Minuten.

Die Ursachen für eine Magendrehung sind leider bis heute noch nicht ganz geklärt. Manche Hunde erkranken ohne erkennbaren Grund, andere nach Fütterung großer Portionen und anschließender intensiver Bewegung oder nach gärendem Futter.

Zwar gibt es bereits einige Studien und bekannte Risikofaktoren zum Thema, die immer mehr Anhaltspunkte für die Ursachen liefern. Allerdings wurden bestimmte Ergebnisse durch neuere Studien auch schon widerlegt.

So hatten beispielsweise viele Hunde mit leerem Magen eine Magendrehung, häufig kam sie auch über Nacht. Die Hunde hatten also weder gefressen, noch getobt. Das steht der Meinung, dass Hunde, die große Mengen fressen und anschließend toben, ein besonders hohes Risiko hätten, entgegen.

Dennoch gibt es einige bekannte und belegte Risikofaktoren, die tatsächlich zu einer Magendrehung führen können:

– Inzucht: Sie fördert das Risiko einer Magendrehung innerhalb einer Rasse

– Betroffene Verwandte: Hat der Hund Eltern oder Geschwister, die bereits eine Magendrehung hatten, ist das Risiko groß, dass auch dieser Hund daran erkrankt

– Riesenrassen: Magendrehung ist ein Problem vieler großer Rassen. Die Deutsche Dogge steht hier an erster Stelle.

– Alte Hunde: Die Bänder und Sehnen eines alten Hundes sind nicht mehr so straff wie bei einem jungen Hund, das Bindegewebe lässt nach. Der Magen, der an Bändern im Körper aufgehangen ist, kann sich dann schneller drehen. Große Hunde haben ab einem Alter von ca. 5 Jahren ein erhöhtes Risiko. Riesenrassen schon ab einen Alter von 3 Jahren

– Hunde mit einem schmaleren, tieferen Brustkorb

– Hastiges Schlingen von Futter

– Futter: Trockenfutter in dem viel Fett enthalten ist (d.h. Fett steht unter den ersten 4 Zutaten bei der Inhaltsangabe), Trockenfutter mit Zitronensäure (Ascorbinsäure), vor allem dann wenn es angefeuchtet wurde oder große Futtermengen pro Mahlzeit

– Extrem ängstliche oder nervöse Hunde

Durch Einhalten einiger Regeln kann man einer Magendrehung jedoch auch vorbeugen.

So sollte man lieber ein paar kleine Mahlzeiten am Tag anstatt einer großen füttern. Der Hundemagen muss sich so nicht mit einer Riesenmenge beschäftigen. Die Bänder werden nicht so sehr gedehnt, da das Gewicht des Mageninhalts nicht so extrem ist. 

Auch  eine abwechslungsreiche und ausgewogene Fütterung ist sehr wichtig. Wird der Hund mit allen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen versorgt, ist sein gesamter Organismus gesünder und belastbarer. Auch die Sehnen und Bänder sind straffer, weil sie gut versorgt werden. Hieran erkennt man wieder einmal mehr, wie wichtig die Ernährung unserer Hunde sein kann.

Nach dem Füttern sollte man außerdem übermäßiges Toben vermeiden.

Die Näpfe sollten zudem auf dem Boden stehen und nicht etwa erhöht, wie oftmals - gerade bei großen Rassen - geraten wird. So wird die natürliche Futteraufnahme unterstützt und das Futter gelangt über den von der Natur angelegten Mechanismus in den Magen des Hundes. Oder haben Sie schon einmal einen Wolf oder Wildhund gesehen, dem seine Beute in Schnauzenhöhe präsentiert wird? ;-)

Natürlich können all diese Ratschläge keine Garantie geben. Jedoch sind wir der Meinung, dass sie viel mit dazu beitragen können, seinen Hund vor dem Albtraum Magendrehung zu bewahren.

Wir jedenfalls halten uns daran und hoffen sehr, dass auch ganz viele andere Hunde durch das Einhalten dieser kleinen Regeln von einer Magendrehung verschont bleiben!



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