Große Schweizer Sennenhunde

"vom Rumbecker Siepen"                                                                                                                                                          

Gesundheit

Auch wenn der Große Schweizer Sennenhund an sich als robuster und noch nicht so überzüchteter Hund gilt, so hat auch er mit ein paar "rassetypischen Auffälligkeiten" zu kämpfen.

So hört man beispielsweise immer wieder von Problemen mit der Hüfte und den Ellenbogen (HD und ED) oder von Magendrehungen.

Auch weitere, typische Auffälligkeiten wie z.B. Epilepsie, Nierenerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen oder Magen-Darm-Probleme werden immer wieder im Zusammenhang mit dem Großen Schweizer genannt.

Viele dieser Krankheiten haben sich leider nach und nach in die einst so robuste Rasse "eingeschlichen". Oftmals wurde einfach nicht aufgepasst, welche Hunde miteinander verpaart wurden. Es wurde mehr nach Schönheit als nach Gesundheit ausgesucht.

Diese Krankheiten nun wieder "rauszuzüchten" ist eine Herausforderung, der sich alle gewissenhaften Züchter tatkräftig stellen.

So ist es selbstverständlich, dass nicht nur die Zuchttiere selbst auf HD und ED untersucht werden, sondern auch ihre Ahnen. Gezüchtet werden darf dann auch  nur mit Hunden, die entsprechend gute Auswertungen von einem Gutachter bekommen. Natürlich spielt auch die Fütterung und Bewegung eine Rolle. Ein gesundes Knochenwachstum ist u.a. nur bei einer hochwertigen und ausgewogenen Fütterung sowie entsprechender Bewegung im Welpenalter möglich.

Ebenfalls gefürchtet sind Magendrehungen, die alle Rassen mit tiefem Brustkorb treffen können. Eine Magendrehung entsteht durch (zu) schlaffe Magenbänder, die sich dann (meist im Ruhezustand) um den Magenausgang wickeln und diesen verschließen können. Ein Grund für zu schlaffe Magenbänder ist mit Sicherheit ein zu schlaffes Bindegewebe generell. Oftmals ist das Veranlagung, weshalb man Hunde, bei denen Magendrehungen in den Linien bekannt sind, nicht miteinander verpaaren sollte. Aber auch hier spielt die Fütterung eine große Rolle. Stark quellendes Futter dehnt den Magen und belastet die Magenbänder. Dies führt auf Dauer auch zum Erschlaffen der Magenbänder und kann eine Magendrehung begünstigen. Umso wichtiger ist auch hier eine entsprechende Fütterung.

Leider hat sich im Laufe der Zeit auch immer mehr die Epilepsie in diese wunderschöne Rasse eingeschlichen. Wobei eine vererbte Epilepsie immer nur nach Ausschlussverfahren diagnostiziert werden kann. Es gibt viele Ursachen, die einen Krampfanfall auslösen können. Um herauszufinden, ob es sich um etwas vererbtes handelt, müssen umfangreiche Untersuchungen durchgeführt werden. Selbstverständlich darf niemals mit Tieren gezüchtet werden, die selber unter Epilepsie leiden. Ebenso sollte man nicht mit Tieren züchten, deren Wurfgeschwister Krampfanfälle haben. Dennoch ist es schwierig, diese Krankheit in den Griff zu bekommen. Eine erbliche Epilepsie ist eine polygene Vererbung, kann Generationen überspringen oder auch aus Seitenlinien mit "einschlagen". Bis heute gibt es keinen Gentest, mit dem man eine genetische Veranlagung testen lassen kann. Somit hilft es also nur, sich die Linien genau anzuschauen, sich weiterzubilden, zu wissen, welche Linien man am besten vermeidet, sich ein Netzwerk aufzubauen und auf die Ehrlichkeit anderer Züchter zu vertrauen.

Umso erfreulicher ist, dass es für andere rassetypische Erkrankungen beim Schweizer Sennenhund mittlerweile Gentests gibt. Hier ist der Erbgang eindeutig, so dass man genau weiß, welche (Zucht-)Hunde möglicherweise ein Krank-Gen in sich tragen und dies bei einer Verpaarung auch weitergeben können und welche nicht - natürlich immer vorausgesetzt, dass der Züchter diese Gentests auch durchführt. Dadurch ist es gelungen, rassetypische Krankheiten wie Degenerative Myelopathie (DM), Hyperurikosurie (HUU), Maligne Hyperthermie (MH) und Postoperative Blutunten (P2Y12) immer mehr einzudämmen.

Ziel einer jeden Zucht sollte es alles in allem also primär sein, unter Berücksichtigung aller bekannten Vorkommnisse in den Linien die bestmögliche Verpaarung herauszusuchen. Was bringt ein Zuchthund, der vielleicht auf Ausstellungen sämtliche Championate errungen hat, wenn er Krankheiten vererbt?

Beim Lesen dieser Zeilen merkt man also schnell, wie umfangreich und kompliziert das Thema Gesundheit ist. Wir haben uns sehr intensiv damit auseinander gesetzt (und tun es auch immer noch) und versuchen mit all dem Wissen und den Erfahrungen, die wir gesammelt haben, das Bestmögliche "herauszuholen".

Daher dürfen Sie uns auch jederzeit bei weiteren Fragen zur Gesundheit des Großen Schweizers kontaktieren. Gerne stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite!

Und selbst wenn der Große Schweizer (wie übrigens alle anderen Rassen auch) seine Baustellen hat, gibt es für uns keine bessere Rasse!



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