Große Schweizer Sennenhunde

"vom Rumbecker Siepen"                                                                                                                                                          

Was kostet ein Großer Schweizer?

Was kostet ein Großer Schweizer Sennenhund?

Zu diesem Thema haben wir folgende Auflistung zufällig im Internet gefunden und möchten sie hier gerne als kleine, nicht ganz ernst gemeinte „Planungshilfe” zur Verfügung stellen. Die Angaben sind im einzelnen sicher ebenfalls nicht ganz ernst zu nehmen... :-)

Was kostet ein Hund? - Das ist die Frage, die jedem Interessenten auf der Seele liegt und jeden Züchter zu tiefem Seufzen veranlasst. Um die Frage aller Fragen ein wenig zu erläutern wurde folgende Aufstellung ausgearbeitet:


• Niedlicher Rüde / niedliche Hündin mit Knopfaugen, vom Züchter fachgerecht aufgezogen - einfach zum Verlieben!       ca. 1.300-2.000 €

• Halsband, Leine, Näpfe, Welpenspielzeug und Decke                         75 €

 • Tierarztkosten für Nachimpfen und Entwurmen                                75 €

 • Haftpflichtversicherung                                                                             60 €

 • Futter für ein Jahr                                                                                     600 €

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Zwischensumme:                                                                                       2.810 €

 

• In der ersten Nacht zerkaute Herrensocken und ein hochwertiges Damendessous                                                                                                80 €

• In der zweiten Nacht schläft der Welpe nicht mehr im Schlafzimmer, sondern im Flur: Restaurierung des angekauten und vollgepieselten Perserteppichs                                                                                              600 €

• Für die dritte Nacht muss eine Welpenbox her…                               150 €

• Auf dem Parkplatz der Hundeschule den Welpen 15 Minuten im Auto gelassen: Sicherheitsgurt austauschen und den Schaltknüppel ersetzen lassen                                                                                                              400 €

• Eine Transportbox für das Auto kaufen, weil die erste nicht in den Kofferraum passt                                                                                         150 €

• Größeres Halsband, zerkaute Lederleine durch Nylonleine ersetzen, neues Spielzeug und jede Menge Kauknochen                                     100 €                    

• Besuch des Notdienstes der 150 km entfernten Tierklinik am 1. Weihnachtsfeiertag, weil unser Liebling eine Holzfigur vom Tannenbaum geklaut und verschluckt hat                                          500 €

• Gartenzaun erhöhen, Bordstein setzen gegen die Untertunnelungsversuche des hochbegabten kleinen Tiefbauingenieurs                                                                                    2.500 €

• Der Landwirt vom Dorfrand muss seinen Weidezaun wieder aufrichten, denn unser Liebling hat seine Instinkte erfolgreich an der Jungbullenherde erprobt                                                                           100 €

• Eine Runde Freibier für die Helfer der freiwilligen Feuerwehr, die die Bullen auf der Bundesstraße eingefangen haben                              250 €

• Spielplatz für den Garten, z.T. in Eigenbau, um das Trainingsprogramm zu optimieren und den Hund endlich von den verdammten Viechern auf der Nachbarweide abzulenken            1.000 €

• Pacht für eine kleine Rinderweide, 5 Milchkühe, damit der Hund doch seiner Bestimmung zum Hüten und Wachen nachgehen kann       800 €

• Ausbruchsicherer Zaun für die vorgenannte Rinderweide         1.000 €

• Trotzdem haben die Milchkühe die Vorgärten der Nachbarschaft erkundet, Stauden und Erdbeerbeete sind besonders beliebt…                                                                                                         400 €

• Du möchtest einen zweiten Hund, denn die Hütearbeit mit zwei Hunden ist ungleich interessanter (Halsband, Tierarzt, etc.)       2.810 €

• Anwalts- und Gerichtskosten für den Prozess gegen die Nachbarn für zerstörte Vorbeete und Gärten                                                            4.000 €

• Spende an den örtlichen Tierschutzverein wegen dessen Nachsicht, trotz vorsätzlicher Quälerei von Klauentieren                                     250 €

• Du brauchst mehr Kühe, das Training mit immer der gleichen Gruppe ist nicht effektiv                                                                                         600 €  

• Am besten kaufst du gleich einen Resthof auf dem Land, dann kannst du endlich mehrere Hunde halten und auch selbst züchten    200.000 €

• Jährliche Reisekosten für die Teilnahme an Mantrailingkursen, Züchterseminaren, Zughundeturnieren und Hundeausstellungen am Ende der Welt                                                                                             6.000 €

• Campingfahrzeug mit Platz für mindestens 4 Hunde, damit das Reisen endlich billiger wird                                                                  18.000 €

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 Endsumme:                                                                                           242.500 €


Aber Spaß bei Seite! Woher kommen denn diese “ach so hohen” Preise für so einen kleinen Rassehund?  -  “Die Züchter wollen sich ja nur eine Goldene Nase verdienen”... NEIN!!! Ein verantwortungsvoller Züchter investiert unglaublich viel Zeit, Liebe und Geld in sein Hobby. Mehr als er je wieder rausholen könnte...  

 

Doch lassen Sie uns anders anfangen:  Nach wie vor beginnen leider unzählige Anrufe, Mails, SMS oder WhatsApp Anfragen von Welpeninteressenten mit der Frage:  "Was kostet denn bei Ihnen ein Hund?" Und viel zu oft kommt weder davor noch danach ein weiteres Wort...

• keine der üblichen Begrüßungsformeln

• keine Angaben, wie der Interessent auf diese Rasse kommt bzw. ob er sich überhaupt schon über diese Rasse informiert hat

• keine Begründung, warum wir einen unserer Welpen gerade an diesen Menschen verkaufen sollten•

• keine Informationen darüber, unter welchen Bedingungen der Hund bei dem Interessenten leben würde

• kein Hinterfragen, wie bzw. ob der Welpe sozialisiert ist, ob er bzw. die Elterntiere überhaupt gesund sind, etc…

 

Doch wie erkenne ich denn nun einen “guten” Züchter bzw. wie kommen die Preise eines “guten” Züchters zustande?  

 

Ein guter Züchter möchte zunächst einmal so viel wie möglich von Ihnen wissen:  

• Haben Sie sich über diese Rasse bzw. über die Eigenschaften und Bedürfnisse dieser Rasse informiert?  

• Wie & wo leben Sie?   

• Wie und wo machen Sie Urlaub?  

• Was machen Sie beruflich?

• Ist die  Betreuung des Welpen gesichert, wenn Sie arbeiten sind?

• Passen Ihre Einkommensverhältnisse (ein Tierarzt kann sehr teuer werden...)   

• usw.

 

ABER: Ein guter Züchter möchte auch von Ihnen viel gefragt werden! Denn er/sie ist in der Regel sehr stolz auf seinen “Job” und tut alles in seiner Macht stehende, um gesunde, wesensfeste, lebensfrohe und gut sozialisierte Welpen zu züchten! Er möchte “seine Babys” in  den bestmöglichen Händen wissen...!   

 

Stellen Sie sich bitte mal kurz vor, Sie wären einer dieser “guten” Hundezüchter:    

 

Die Zuchthündin - d.h. nicht irgendeine Hündin, sondern Ihr ganzer Stolz, eine rassetypische, hervorragend sozialisierte Hündin mit idealem Stammbaum und besten gesundheitlichen Voraussetzungen durch die Elterntiere - fanden Sie nach entsprechend zeitaufwändiger und intensiver Recherche im Internet. Oh, die Entfernung... - nun 1000km, aber egal, man will ja eine der besten Hündinnen haben!

 

Noch ist die kleine Hummel ein Welpe und bis zum ersten eventuellen Wurf mit ihr vergehen mindestens 2 1/2 Jahre. Allerdings kann in dieser Zeit niemand vorhersagen, wie sich die Hündin entwickeln wird: Ob sie also jemals zur Zucht zugelassen wird, steht (noch) in den Sternen...

 

Nicht ganz so weit weg sind allerdings die ersten Kosten, die anfallen: Zunächst einmal alles das, was jeder neue Hundehalter so braucht. Körbchen, Näpfe, Halsband, Leine, etc. Auch die Hundesteuer, Versicherung, Futter (nur das Beste! - sie soll ja mal Zuchthündin werden) etc. werden sofort fällig. Die ersten Ausstellungen werden besucht, schließlich will man ja wissen, ob auch die Richter dort sie als rassetypisch und vielversprechend einstufen.

 

Wenn die Hündin dann älter wird, folgen die ersten Zuchttauglichkeitsuntersuchungen (HD, ED, OCD, Exon, PRA, div. Augenuntersuchungen, Herz, ...) Alles bestens? Prima! Na dann gleich weiter: Mitgliedsbeiträge im Zuchtverband, Versicherung für den Zwinger, Züchterseminare, eine halbe Buchhandlung aufkaufen (man will ja informiert sein), usw.

 

Dann wird`s langsam ernst: Ein Deckrüde muss gefunden werden. Nun gibt`s zwei Möglichkeiten: Eine hohe Decktaxe zahlen für einen perfekten Rüden, der aber auch wieder 100erte Kilometer entfernt wohnt. Also ggf. auch noch Kosten für Hotelübernachtungen, Anfahrt, Decktaxe, Progesterontest, Scheidenabstrich etc. oder einen eigenen Rüden. Der wohnt dann zwar näher, aber fast alle oben genannten Kostenpunkte fallen noch einmal an (die Bücher hat man ja schon…). Das wird also auch nicht günstiger...

 

Der Deckakt war erfolgreich, herzlichen Glückwunsch!

 

Nun wird´s richtig teuer... Fangen wir mal bei der Wurfbox inklusive mindestens 3 Drybetten zum Wechseln & X Tüchern, Decken etc. an. Welpenauslauf, Welpennäpfe, “Einmalspielzeug”…. - Einmalspielzeug??? Ja, das Spielzeug für die Welpen hält jeweils maximal nur für einen Wurf... :-) Tunnel, Wippen etc. - Ein richtiger, kleiner Abenteuerspielplatz soll´s ja sein... Oder besser zwei? Einen drinnen und einen draußen...?!?! Oder besser einen ganzen Bauernhof... Schließlich sollen die Welpen ja auch andere Tiere erleben können...

 

Dann die Kosten für das Futter (wieder nur das Beste, sollen ja richtig tolle, gesunde Hunde werden), den Tierarzt (Gesundheitscheck, Impfen, Chippen, Entwurmen), die Zuchtpapiere (muss jeder Züchter selbst bezahlen)…

 

Nun noch der “Kleinkram”: Unzählige Küchentücher, täglich MINDESTENS eine Waschmaschinenladung, Putzmittel, Verköstigung der Welpeninteressenten, das Welpenstarterset als Mitgift usw. ---------------- jeweils pro Welpe!

 

Und das sind die Kosten für den Fall, dass es keine Komplikationen gibt. Ggf. fallen zusätzlich noch Kosten für die Tierklinik, Kaiserschnitt, Medikamente oder ähnliches an – geschweige denn, dass die Zuchthündin die Geburt „heile“ übersteht und nicht durch Komplikationen am Ende noch die Gebärmutter mit entfernt werden muss. Das war es dann mit der Zucht!

 

Als “guter” Hundezüchter tun Sie alles für Ihre Hündin, um sicherzustellen, dass sie Sie wohlauf, bestens genährt und vor Gesundheit strotzend jeden Morgen begrüßen kann. Und das tun Sie, wie die meisten Hundezüchter auch, tagtäglich! Tagaus, tagein, feiertags, sonntags und auch, wenn Ihre Freunde Ansichtskarten mit den besten Urlaubsgrüßen senden.

 

Sie besuchten Hundezüchterseminare und Ausstellungen, Sie lasen jedes erreichbare Buch zum Thema Hundezucht, Sie sprachen mit Züchterkollegen, traten einem Hundezuchtverein bei, Sie kauften sich ein für die Hundezucht passendes Grundstück, Sie richteten eine Futterküche ein, Sie machten das Grundstück hundesicher,....

 

Sie hoffen, dass Ihre Hündin mit Ihrer Wahl des “idealen” Rüden auch einverstanden ist und dass der Deckakt klappt. 63 lange Tage wächst nun die Spannung in Ihnen. Sie sehen, wie sich Ihre Zuchthündin verändert. Sie achten nun noch mehr darauf, dass es ihr bestens geht und an nichts fehlt... Wie viele Welpen wird sie austragen? Werden alle die Geburt ohne Kompikationen überleben? Wird die Hündin genug Milch haben, um alle zu säugen oder werden Sie die Kleinen alle 2 Stunden mit der Flasche zufüttern müssen? Spätestens ab dem 60. Tag der Trächtigkeit schlafen Sie, wie viele andere Hundezüchter auch, unruhig neben der Wurfkiste. 9 Wochen lang werden Sie die Welpen durch viel Kontakt und Spiel sozialisieren. Das nimmt sehr viel Ihrer Zeit in Anspruch.

 

Und dann! Endlich ruft jemand an, weil er im Internet Ihre Anzeige fand. Der Anrufer hat dann jedoch nur diese eine Frage: "Was kostet denn bei Ihnen der Hund?..."